Auslandsstudium in den USA von August 2002 bis Mai 2003


EINFÜHRUNG

Ich habe gemeinsam mit meiner damaligen Freundin in Tübingen BWL studiert. Wir haben uns Ende des zweiten Semesters für ein Auslandsstudium angemeldet und sogar eine Zusage bekommen. So sind wir dann also nach dem Ende des vierten Semesters für ein knappes Jahr nach Amerika zum studieren. Wir hatten uns für Kalifornien entschieden und kamen dann an die California State University Dominguez Hills in der Nähe von Los Angeles. Davor haben wir Mitte Dezember 2001 unseren TOEFL-Test in München gemacht, der es uns ermöglicht/erlaubt in den USA zu studieren. Hier ist unser Bericht: 

07.08.02: Abflug um 11.00 Uhr in Stuttgart über Frankfurt nach Los Angeles. Planmässige Ankunft in L. A. um 16.30 Uhr Ortszeit. Gut in L. A. angekommen, haben wir erstmal unser Mietwagen geholt und haben uns auf die Suche nach einem Motel gemacht. Nach etwa 1 1/2 Stunden haben wir dann ein Holiday Inn gefunden, das sehr teuer war. Aber ein netter Kerl an der Rezeption hat uns geholfen und ein Days Inn in der Nähe angerufen und einen guten Preis für uns herausgehandelt. Wir zahlen jetzt $54 die Nacht, für eine ganze Woche sogar nur $333. Wir kriegen jeden Morgen Frühstück in der Lobby (aber nur Donuts, Kaffee und Bananen), haben eine Mikrowelle und einen Kühlschrank im Zimmer.

BEWARE OF DEALERS!

AUTOSUCHE: Das ist ein heikles Thema. Wenn man so wie wir niemanden kennt, wird man sehr schnell über den Tisch gezogen.
Ein Autohändler ist mit uns in seinem Auto zu seinen verschiedenen(?) Plätzen gefahren und wollte uns ein schlechtes Auto nach dem anderen andrehen. Ein anderer wurde richtig aggressiv, als wir meinten wir müssten uns das nochmal überlegen! Die waren uns alle ein wenig suspekt und deshalb haben wir weiter nach anderen Händlern gesucht und schliesslich auch einen recht netten gefunden, bei dem wir dann einen 1986er (!) Honda Civic für $1700 gekauft haben, weil wir schnell ein Auto brauchten, da wir unseren Mietwagen an dem Tag zurückgeben mussten.

SCHROTTAUTO TEIL 1: Am Anfang haben viele Lichter, Blinker und so weiter nicht getan; wir sind einige Tage ohne Tachoanzeige gefahren, die Reifen waren total abgefahren, die Kupplung musste neu eingestellt werden, wenn die Klimaanlage an ist, wackelt das ganze Auto; wie Ihr seht, das Auto hat seinen eigenen Charme!

SCHROTTAUTO TEIL 2: Und nun das neueste: letzte Woche kam auf einmal Dampf aus dem Motorraum! Der Motor ist heissgelaufen, weil der Motor für den Ventilator, der den Motor kühlt (oder so) kaputt gegangen ist. Wir sind also zu unserem Mechaniker (ein sehr netter Mexikaner!) gegangen, der hat uns einen neuen Motor besorgt -$140- es ging immer noch nicht; er hat den Schalter für den Ventilator besorgt -$25. Wir fahren einen halben Tag sorgenfrei in der Gegend rum und dann fängt es schon wieder an zu dampfen; wir also wieder zum Mexikaner und was stellt der überrascht fest? Eine blöde Plastiktüte hat sich um den Ventilator gewickelt und hat den Motor vom Ventilator kaputt gemacht (zur Erinnerung: der Motor war nicht mal ganz einen Tag alt). Dann haben wir den Mexikaner halt einfach behaupten lassen, dass der Motor schon von Anfang an kaputt war und haben so einen neuen gekriegt; wir mussten noch nicht einmal die erneute Arbeitszeit des Mechanikers bezahlen. Trotz allem werden wir in Zukunft sehr drauf aufpassen über was (oder wen, he he he) wir drüberfahren!!!

SCHROTTAUTO TEIL 3: Hört das denn niemals auf? Den grössten Schreck unseres Aufenthaltes bekamen wir vor ein paar Tagen als wir quietschvergnügt nach der Uni auf dem Weg zu unserem Auto waren, einstiegen und gut gelaunt in unser verdientes Wochenende fahren wollten: wir drehen den Schluessel um und ____________ NICHTS, nicht einmal ein zucken, GAR NICHTS! Meine Güte, wir dachten schon, "Ok, Koffer packen und auf den nächsten Flieger warten, weil wir eh kein Geld haben, ein neues Auto zu kaufen". Aber wir hatten Glück im Unglück: es kam ein Asiate vorbei (der ebenfalls so eine Schrottkiste fährt wie wir) der uns geholfen hat. Zuerst versuchte er es mit dem Starterkabel; als da immer noch nichts passierte schaute, er sich die Sicherungen an und entdeckte, dass irgend so ein Draht zum Anmachen (Funke muss überspringen können) durchgebrannt war. Er macht seinen Kofferraum auf und holt alles raus was er braucht: Kabel zum Überbrücken, Schraubenzieher, ... Wahrscheinlich bleibt sein Auto auch andauernd stehen und er ist deshalb so gut ausgerüstet! Jedenfalls hat er das Teil wieder zum laufen gebracht! Seither läuft er wieder, nur er rattert ein bisschen mehr als zuvor!

 

 

Hier seht Ihr einen Teil der Apartmentanlage, in der wir gewohnt haben! Sieht doch eigentlich ganz gut aus, oder?!

WOHNUNGSSUCHE IN L.A.

FAKT 1: Du kannst nur gut in L.A. wohnen, wenn Du entweder Geld oder Beziehungen hast; am Besten wäre natürlich beides!

FAKT 2: Versuche nicht eine erschwingliche 2-Zimmer-Wohnung zu mieten!
Uns wurde gesagt, dass es kein Problem sei innerhalb einer Woche eine Wohnung zu finden; da können wir nur lachen! Wir haben knapp 3 Wochen im Motel verbracht! Momentan gibt es hier so gut wie keine 2-Zimmer-Wohnungen und die Mieten fangen bei ca. $800 ohne Nebenkosten an. Entweder ist alles sehr dreckig, sehr laut, sehr klein oder aber sehr teuer. Wir haben uns z.B. ein Loft angeschaut, indem man nicht einmal aufrecht stehen konnte und das eine Sitzdusche (!) hatte. Glücklicherweise haben wir doch noch was gefunden (nachdem wir schon fast aufgegeben hatten): wir wohnen jetzt in einem grossen Komplex mit Pool, Gymnastikraum, Waschküche; und ein paar netten Ameisen und Kakerlaken! Unsere Nachbarn lieben es vor allem nachts auf dem Balkon laute Reden zu schwingen oder ohne erfindlichen Grund gegen die Wände zu klopfen. Aber wir sind ganz zufrieden.
 

 

Hier seht Ihr ein kleines Stück vom Campus. 

SPEZIALFALL CSU DOMINGUEZ HILLS

Uns wurde gesagt, alle Campuses von der California State University (insgesamt 22) seien auf dem selben Standard! Ha, von wegen. Wir kamen da an, hatten eine dieser super modernen Unis erwartet und finden uns in einem relativ heruntergekommenen Small College Complex wieder; dieser macht nämlich einen Grossteil der Uni aus - es wimmelt hier nur so von kleinen Leutchen! Na ja, das Personal versteht nichts von seinem Job. Wir haben so eine Art Stipendium - wir müssen keine Studiengebühren bezahlen! Das wollen die nur leider nicht verstehen, aber mal von vorne! Zuerst durften wir nicht die Kurse belegen, die wir belegen wollten. Sie verlangten von uns, dass wir Kurse machen, die wir bereits haben! Die haben unser Vordiplom aus Deutschland nicht akzeptiert! Tolle Organisation von der Tübinger Uni mal so nebenbei gesagt!!! Wir haben dann einen Prof gefunden der uns einen Zettel geschrieben hat, dass er es uns erlaubt die Kurse zu belegen, die wir wollten. Puh, das war geschafft und wir waren halbwegs froh. Die Freude hielt ungefaehr 1 1/2 Wochen, bis wir herausfanden, dass sie uns aus allen Kursen geschmissen hatten, weil wir unsere Fees nicht bezahlt hatten, die wir gar nicht bezahlen müssen, aber das wissen die ja anscheinend nicht! Es hat uns viele Tage und Nerven gekostet, bis wir wieder offiziell in den Kursen waren. Dasselbe haben wir dann nochmal erleben dürfen, als sie uns das 2. Mal aus den Kursen geschmissen haben! Das einzig Gute hier ist: jeder kann sich in die PC-Labs setzen und ausdrucken soviel er/sie will - das kontrolliert niemand! Einen Vorteil muß es ja auch geben, oder? Mittlerweile haben wir hier einige nette Leute kennengelernt und gewöhnen uns langsam an die Umgebung hier (auch wenn Ausländer, wenn sie nicht gerade Mexikaner sind, nicht gerne gesehen werden!).
Das erste Semester ist bald vorbei (Juhu) und wir haben es tatsächlich geschafft uns für das nächste Semester zu registrieren. Wir haben sogar die Kurse bekommen, die wir wollten! Man sollte es kaum glauben; leider haben wir entdeckt, dass wir für die 4 Kurse insgesamt 7 (!) Bücher kaufen müssen - das wird schweineteuer, weil eines wieder um die $100 kostet!

PROFESSOREN & UNTERRICHTSSTIL: Die meisten Professoren die wir hier haben sind richtig cool. (Wir studieren ja BWL mit Fachrichtung Marketing, deshalb haben wir zum grössten Teil Marketing Kurse belegt.)

Consumer Behavior: der Professor ist echt witzig; er erzählt eigentlich während des ganzen Unterrichtes Stories von seiner Frau und seinen Kindern und sein Lieblingssatz ist "Does that make sense?" Das sagt er immer und immer wieder.

Management Theory: der Prof ist ein bisschen verblasen, obwohl er noch ziemlich jung ist; er schaut immer in die Luft, läuft im Klassenzimmer auf und ab und hat manchmal einen ganz komischen Gesichtsausdruck drauf. Er zieht seinen Stoff knallhart durch und man schafft es kaum mitzuschreiben, aber sonst ist er sehr amüsant. Tja, wie sollte es auch anders sein? Der Prof war nur part-time da und hat mitten im Semester ein Jobangebot bekommen; jetzt unterrichtet uns der Associate Dean! Der ist super streng und versucht alles zu ändern. Er ist halt sehr konservativ und mit Spass ist es jetzt vorbei!

International Marketing: der Prof kommt aus Indien und man muss sich sehr viel Mühe geben, um ihn überhaupt verstehen zu können. Er lacht immer über seine eigenen Witze (meist auch als Einziger!) und versucht natürlich immer zu erwähnen, daß Indien ein super tolles Land ist! Der ist echt in Ordnung und der Unterricht macht Spass.

Advertising: der Prof ist wirklich daneben; er meint er sei Gott oder sowas. Die Leute die er nicht mag, ignoriert er einfach völlig und übergeht sie einfach im Unterricht. Wenn man mal wegen einer Klausur was nachfragen will, wird er gleich aggressiv. Seine Meinung ist die beste und die wird er auch niemals ändern...

Sales Management and Techniques: der selbe Prof wie in Consumer Behavior

Marketing Seminar: in diesem Kurs haben wir den Prof, der es uns überhaupt erlaubt hat die ganzen Marketing-Kurse zu belegen. Er ist echt in Ordnung. Man muss zwar jede Woche einen Fall abgeben, aber es gibt wenigstens keine Klausuren.

Business Finance: der Prof ist schon ein bisschen komisch, man könnte meinen, er hätte keine Ahnung von dem ganzen Zeug und lustig ist er auch nicht gerade.

Cost Accounting: der Prof kommt aus Ägypten und unterrichtet schon seit über 20 Jahren dasselbe. Dementsprechend kommt er auch etwas gelangweilt rüber, aber er ist dabei sehr witzig und unterhaltsam. Zum Beispiel schreibt er was an die Tafel, dann kann er es selber nicht mehr lesen und dann fragt er: "Wessen Handschrift ist das?" Situationskomik eben.

Klausuren: allgemein sind die Klausuren hier relativ einfach (bis auf Advertising natürlich!), da sie fast nur aus multiple choice und true/false Fragen bestehen. Die Profs benutzen im Unterricht meistens Powerpoint Präsentationen, die man sich dann ausdrucken kann und die man sehr gut lernen sollte. Ausserdem sollte man die Kapitel in den Büchern zumindest einmal gelesen haben. Wenn man das aber macht, ist es sehr einfach eine 1 oder zumindest eine 2 zu bekommen. Was wir allerdings nicht so ganz verstehen, ist das die Amis oft schon zufrieden sind, wenn sie mal ne 3 bekommen?! Mit einer 3-4 ist man übrigens bereits durchgefallen!!!
 

 

LIFESTYLE

AUTOFAHREN: Es ist unglaublich, daß selbst die kleinen Strassen mindestens 4 bis 6 Spuren haben. Die Spuren an sich sind viel breiter als bei uns. Man muss aufpassen, da man hier sowohl von links als auch von rechts überholen darf. Aber man muß wahnsinnig vorsichtig sein; es hat viele riesen grosse Löcher in der Strasse, die keinen zu stören scheinen! Wir sind da einmal in voller Fahrt drüber gerast - grosser Fehler, vor allem mit einem alten Auto! Was absolut cool ist: man darf bzw. muss (wenn man ein Hupkonzert vermeiden will!) an einer roten Ampel rechts abbiegen und es gibt auf den Freeways sogenannte Carpools. Das ist eine fantastische Erfindung; alle Fahrzeuge mit 2 oder mehr Personen dürfen auf die Spur ganz links fahren und können so meistens dem Stau entkommen!!

RECHNUNGEN: Hier wird das meiste mit Check bezahlt; das heisst es flattern jeden Monat einige Rechnungen ins Haus und man muss dann einen Scheck zurückschicken!

TELEPHON: Ein Thema für sich! Einen Anschluß zu bekommen ist nicht sehr schwierig, aber manchmal muß man sich überlegen, ob es nicht ohne besser wäre. Es ist hier normal, dass ein und dieselbe Firma (!) ungefähr jede Woche mal bei einem anruft, nur um einem zum wiederholten Male irgendeine Long Distance Line anzubieten! Sollten die nicht nach dem ersten NEIN wissen, dass man kein Interesse hat? AT&T kapiert das offensichtlich nicht! Die Telephonnummern werden hier alle weitergegeben. Was sehr nett ist, oft ist nicht einmal ein menschliches Wesen am anderen Ende der Leitung! Tipp: kauft Euch eine Karte zum telefonieren (gerade für Long Distance Calls). Da müsst ihr eine kostenlose Nummer anrufen, einen Pin eingeben und dann könnt Ihr telefonieren. Das ist sehr praktisch; nur will die Karte meistens bestimmen, wann Du fertig bist! Wenn man nämlich auflegt, dann ruft Dich die Karte automatisch zurück, ganz nach dem Motto "Du musst doch bestimmt noch jemanden anrufen". Bisher haben wir es mal geschafft, dass die Karte so sicher war wir müssten noch telefonieren, daß sie uns 4 Mal angerufen hat; da kannst Du auflegen wie Du willst, sie ruft zurück, und zurück und zurück.... Nette Beschäftigung, wenn einem mal langweilig sein sollte!
Ein weiterer Riesen-SCHOCK war unsere erste Telefonrechnung. Da stand wir sollten $109 bezahlen und das obwohl da auch stand, dass wir nur für $4.50 telefoniert haben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Vollkommen aufgebracht haben wir da natürlich angerufen und unserem Ärger Luft gemacht. Aber das härteste kommt noch: es ist doch tatsächlich so, daß Du wenn Du mehr verdienst auch mehr bezahlen musst! Für genau dieselbe Anzahl von Telefonaten und genau dieselbe Dauer der Telefonate muss ein ärmerer US-Bürger $29.90 bezahlen und ein reicherer $109?! Wo ist da bitte die Gleichberechtigung und vor allem der logische Hintergrund? Das haben wir die auch gefragt, aber wie sollte es auch anders sein: die wissen das selber nicht!

EINKAUFEN: Wir planen unseren Einkauf richtig! Wir haben die L.A. Times für das Wochenende abonniert, weil da Sonntags immer die ganzen Anzeigen und Essenscoupons drin sind (so bekommt man z. B. 3 von diesen ultra-modernen, super-nützlichen Cerealien-Frischhalteteilen zum Preis von 1! Mancher mag sich Fragen, was sind Cerealien? Aber der Punkt ist, die meisten Coupons bringen nichts, aber ab und zu, findet man doch noch was Nützliches und in ganz seltenen Fällen bekommt man sogar super Angebote, wie zum Beispiel 2 Liter Flaschen Cola Produkte für lächerliche 57 Cent die Flasche. Normalerweise kosten die 1,09 Dollar! Ausserdem bekommen wir die L.A. Times am Wochenende frei Haus geliefert und zahlen für 26 Wochen nur 26 Dollar! Normalerweise muss man für die Sonntagszeitung alleine schon 1,82 Dollar bezahlen!). Wir schauen also immer die ganzen Prospekte durch und schreiben eine Einkaufsliste. Dann schauen wir an welchem Tag wir am meisten Zeit haben und machen uns dann auf zum Einkaufsmarathon. Es ist normal, daß man in mindestens 2 verschiedene Läden geht; die liegen aber gewöhnlicherweise nicht nahe beieinander. Man muß sich also überlegen, wo man Essen kauft, das gekühlt werden muß, da sollte man dann als letztes hin. Wichtiger Überlebenstipp: zieht Euch an, als wolltet ihr auf eine Expedition zum Nordpol aufbrechen! Es ist fast schon unmenschlich wie saukalt es in den Geschäften ist; nach dem Einkauf kommt man aus dem Geschäft und bekommt als erstes einen Hitzeschlag, weil es draussen so heiss ist! Praktisch ist, daß einem meistens der Einkauf eingepackt wird, nur leider dauert es dann auch meistens länger, bis man bedient wird. Man sollte sich vor dem Verlassen des Geschäftes auch noch überlegen, ob man alles hat, denn der Weg bis nach Hause ist meist sehr lang!

AMIS UND E-M@ILS: Man sollte doch annehmen, daß die technologisch "hochentwickelten" Amerikaner wissen mit dieser Technologie umzugehen! Weit gefehlt! Ein menschliches Wesen ohne Handy oder E-m@il, gibt es das noch? Wenn man aber den Fehler begeht und jemanden eine Mail schreibt (weil man denkt, das geht schneller), darf man sich freuen, wenn man überhaupt eine Antwort bekommt; und sei es nur die automatische Nachricht, daß der Speicherplatz hoffnungslos überfüllt ist! Sie sind zwar alle super stolz auf ihre superschnellen Internetzugänge und ihre Mailadressen, aber Mails lesen -wer macht denn so was? Echt crazy, die Amis!

NACHBARN: Es ist zum verrückt werden; in der ersten Woche, als wir eingezogen sind, war es so schön ruhig, aber jetzt ... Manche Amis finden es irgendwie ganz toll wenn jeder in ihre Wohnung schauen kann und deshalb lassen sie immer ihre Türen offen stehen. Eine Familie mit zwei Teenie Mädels ist sowas von nervig. Die hören immer super laut Musik und singen, na ja sie krächzen eigentlich eher den Text so vor sich hin (keiner beschwert sich darüber, komisch oder?). Ein älterer Mann hört immer super laut irgendwelche Opern, Arien und lauter so ein Zeugs! Die in der Wohnung neben uns scheinen Spaß daran zu haben andauernd gegen alles mögliche zu schlagen -Wände, Tische, Töpfe, Schränke... Und nachts geht es erst richtig los: der neben uns fängt manchmal an eine halbe Stunde am Stück "Who let the dogs out?" zu schreien und bellt idiotisch rum [???????]; ein paar Apartments weiter sind so ein paar typische Weibsbilder, mit Piepsstimme, die immer nur rumkeifen und vornehmlich nachts Spass daran finden auf dem Balkon in einer Lautstärke zu quasseln, daß man schon schier aus dem Bett fällt; wieder andere haben einen kleinen Hund, der die ganze Nacht über nur fiept und quengelt, aber das interessiert die gar nicht; und und und; da muß man doch wahnsinnig werden. Uns kommt der Highway schon richtig leise im Vergleich vor.   


WAS SONST NOCH INTERESSANT IST...

GEBRAUCH DEUTSCHER WÖRTER
Schon mal was vom "Dachshund" gehört? Wir schauen uns ein paar Anzeigen aus der Sonntagsausgabe der L.A.Times durch und finden da ein Ad fuer Dachshund - Accessoires. Anhand des Bildes konnten wir erkennen, dass unser deutscher Dackel gemeint war.
Jeder von Euch kennt wahrscheinlich die US Sitcom "Sabrina", oder? Jedenfalls, als wir in der ersten Woche im Motel ferngesehen haben, hat es uns fast vom Bett geschmissen vor lachen, als Sabrina sagte: "I am schwitzing". Zuerst dachten wir, das hätten die nur in die Serie eingebaut, aber mittlerweile haben wir es schon mehrmals gehört.  
Im übrigen sagen die Amis zum Teil auch "Gesundheit", wenn jemand niest.

CATSUP
Das soll keine Katzensuppe sein, sondern vielmehr Ketchup!!?? Ok, man spricht es ähnlich aus, aber das sieht doch total lächerlich aus, oder? Wo wir das gefunden haben? In intelektuellen Businessbüchern, die wir für die Schule lesen müssen.

FAST FOOD
Daß es hier in USA sehr, sehr viele unterschiedliche Fast Food Ketten gibt, ist allgemein bekannt. Aber ich bin trotzdem überrascht, dass es so viele gibt, die es verdient haben erwähnt zu werden: Buger King, Jack-in-the-Box, Wendy's, Carl's Jr., Fatburger, McDonald's, KFC (Chicken), Taco Bell (Mexikanisches), Subway (Sandwiches) und eine Kette die sich komischerweise Wienerschnitzel nennt und eigentlich nur Chilisachen und nicht einmal Schnitzel anbietet (?). Das einzig wesentliche was variiert (bis auf die Spezialketten), ist z.B. die Grösse der Burger oder der Fries und natürlich der Geschmack! Wobei ich sagen muß, daß für mich BK immer noch am besten ist! Momentan wird man hier von Billigangeboten nur so überrannt... jede Woche gibt es einen anderen Burger oder ein Sandwich für 99 cent! Das ist natürlich ein Riesengeschäft, aber nach ein paar Wochen Fast Food reicht es auch irgendwann!

SOFT DRINKS
Überwältigend ist die Auswahl an Soft Drinks: Coca Cola, Cherry Coke, Vanilla Coke, Sprite, Pepsi Cola, Wild Cherry Pepsi, Pepsi Twist, Pepsi Blue, Mountain Dew, Mountain Dew Code Red, A & W Root Beer, Dr. Pepper, Dr. Pepper Red Fusion, 7up, Sunkist und Hawaiian Punch (um nur mal einige zu nennen).


URLAUBSBERICHT 

DIE BETEILIGTEN
Meine Mutter (Gabi), ich (Lorant), meine Freundin (Iris), ihre Mutter (Erika), ihre Oma (Theresia) und ihre Schwester (Sandi) [jaaa, ich alleine mit 5 Frauen].

 

FAHRBARER UNTERSATZ
Unser Mietwagen war ein neuer Dodge Grand Caravan fuer 7 Personen mit Klimaanlage, Automatik und vielem, vielem Schnickschnack! Echt cool!

 

ANKUNFT
Meine Mutter kam am 2. Januar in L.A. bei strahlendem Sonnenschein an. Mit ihr waren wir natürlich in Hollywood, auf dem Walk of Fame; in Bel Air; Santa Monica; San Diego und an unserer Uni. Ihr Kommentar beim Betrachten eines der Campusgebäude: „Sind das die Toiletten?“ – in Wirklichkeit waren das die Klassenräume!!! So viel zu unserer „tollen“ Uni. Die Familie meiner Freundin kam dann am 7. Januar.

Long Beach, CA
Las Vegas, NV
Fresno, CA
San Francisco, CA
Santa Cruz, CA
Monterey, CA
Solvang, CA
Santa Barbara, CA
Malibu, CA
Long Beach, CA

Total Distance:
1345.62 miles
Estimated Driving Time:
24 hours, 33 minutes


 

1. TAG
Abfahrt von Long Beach in Richtung LAS VEGAS mit der ganzen Bande. Um nicht die ganzen 5 ½ Stunden durchfahren zu müssen, haben wir in Primm (30 Minuten vor Las Vegas) angehalten. Dort gibt es eine riesige Outlet Mall mit vielen Designerläden! Wirklich zugeschlagen haben wir aber nicht. In Las Vegas angekommen, haben wir uns im „Wild Wild West Motel“ einquartiert und sind dann sofort auf den Strip (der berühmte Las Vegas Boulevard)– das war sehr beeindruckend! Die Hotels sind der Hammer und die Shows auf der Strasse auch. Vor dem Mirage (da treten immer Siegfried und Roy auf) bricht alle 1/2 h ein Vulkan aus, vor dem Bellagio gibt es Wasserspiele zu verschiedenen Musikstücken (wirklich klasse!), vor dem Treasure Island findet ein Piratenspektakel statt und natürlich gibt es alle paar Meter Casinos. Auf einer riesigen Leinwand mitten auf dem  Strip laufen die ganze Zeit Musikvideos und jetzt kommt der Hammer: es lief 99 Luftballons von Nena! Mittlerweile haben wir festgestellt, dass sie hier beinahe mehr Fans hat, als bei uns! Schockierend!!! Sandi war besonders von einer Sache tierisch geschockt: auf der Strasse wurden uns andauernd Flyer angedreht, auf denen 2 Frauen zum Preis von 1 angeboten wurden! Voll geil, dachte ich; Viva Las Vegas!

 

2. TAG
Tagsüber sind wir ins Death Valley gefahren; das war wunderschön. Aber Achtung vor wilden Kühen, Pferden und besonders vor Schildkröten! Auf diese Gefahren weisen einige Schilder hin. Bis auf Badwater, das ist eine sehr bekannte Touristenattraktion und ist eigentlich ein Witz, war alles sehr interessant! Wir kommen da an und erwarten einen See und was dümpelt da vor sich hin? Eine winzig kleine Salzwasse-Pfütze! Besonders spassig war auch die Heimfahrt durch ein stockdunkles Todestal ohne Strassenbeleuchtung und mit vielen steilen Kurven! Sehr zu empfehlen, vor allem mit Mamas und Omas an Bord! Am Abend sind wir dann wieder auf den Strip.

 

3. TAG
Abfahrt mit schwerem Herzen in Richtung Fresno. Das war nicht wirklich spannend, eher langweilig. Das einzig Interessante war der kurze Abstecher zum Hoover Dam, der das heranströmen wollende Wasser zwischen Nevada und Arizona aufhält. Warnung: nie nach Bakersfield gehen! Dort stinkt es so tierisch; das war kaum auszuhalten. Die Stadt ist eine einzige Raffinerie. Bäh! Das „Riverside Inn Motel“ war super; dort hatten wir ein Bad in dem man sich verlaufen konnte, mit grossen Spiegeln, die Einen um die Ecke schauen liessen.

 

4. TAG
Weiterfahrt nach SAN FRANCISCO. Dort haben wir uns im „Ramada Plaza“ niedergelassen! Klingt besser, als es ist; das war eigentlich das kleinste Zimmer, das wir in der ganzen Zeit hatten, dafür aber das Teuerste.

 

5. TAG
City-Tour selbstgemacht. 49 Meilen Scenic Drive selber fahren in San Francisco! Das ist anstrengend: ca. 20% Steigung bzw. Gefälle und fast nur Einbahnstrassen; unbedingt Bremsen vorher testen!! Wir haben alles gesehen: gute Gegenden und verdammt schlechte, alle Sehenswürdigkeiten (wie z.B. Golden Gate Bridge, Chinatown, Twin Peaks, Pier 39, Coit Tower, Fisherman’s Wharf, Palace of Fine Arts, Golden Gate Park, Lombard Street und vieles, vieles mehr).

 

6. TAG
Cable-Car Fahrt – sehr zu empfehlen! Besuch auf Alcatraz mit Audioführung. Wollt Ihr was witziges über Sandi hoeren? Wir warten alle am Pier auf das Schiff nach Alcatraz. Wie es sich so gehört, sind am Meer sehr viele Möwen und was ist da wohl passiert? Sandi wurde von oben bis unten „vollgeschissen“. Das soll ja angeblich Glück bringen, bisher hats nicht geholfen. Mittags sind wir dann nach SANTA CRUZ weitergefahren (ein wenig enttäuschend und nicht unbedingt zu empfehlen!).

7. TAG

Schnelle Weiterfahrt nach MONTEREY etwas südlich von San Francisco. Dort haben wir das beste Motel der ganzen Fahrt gefunden: "Best Western"! Tagsüber sind wir dann den Path of History durch die Altstadt abgelaufen. Dabei haben wir hauptsächlich alte Häuser gesehen, aber auch die ein oder andere sehr schöne Stelle gefunden.

 

8. TAG
An diesem Tag stand eine Rundfahrt durch einen Nationalpark auf dem Plan. Der „17 Mile Scenic Drive“ war wirklich superklasse. Wir haben neben sehr schönen Stränden und Buchten auch viele Tiere gesehen. Robben, Eichhörnchen, Pelikane und viele, viele Vögel. Anschliessend waren wir noch in CARMEL. Das ist ein kleines Künstlerdörfchen mit wahnsinnig vielen Galerien und einem traumhaft schönen Strand! In den ganzen USA-Serien gehen die Leute hier immer mit ihren Möchtegern-Freunden/Freundinnen hin, um sie/ihn zu beeindrucken!

 

9. TAG
Auf der Weiterreise nach Pismo Beach sind wir auf dem Highway #1 den Big Sur entlang gefahren. So heisst ein Küstenabschnitt mit mehr Kurven als geraden Strecken. Das macht Spass zum Fahren; nur unsere Oma hat sich absolut nicht wohl gefühlt; und als dann auch noch unser Benzintank immer leerer und leerer wurde, hat sie nur noch gesagt „Ich schieb nicht, ich schieb nicht“. Wir haben es dann glücklicherweise noch rechtzeitig zu einer Tankstelle geschafft! Das Benzin dort hat $3,09 pro Gallon (das sind 3,78 Liter) gekostet. Ihr denkt, das ist ja wie in Deutschland, ganz normal, aber wenn man bedenkt, dass man fuer einen Gallon Benzin nur $1,55 zahlt, war es dort ziemlich teuer! Man muss aber noch dazu sagen, dass das die einzig erreichbare Tankstelle weit und breit war: rechts Meer, links Wüste und Felsen und vorne und hinten ein ewig langer Highway #1. Der Adrenalinschock hat sich aber mehr als gelohnt, weil wir auf dem Weg ein paar Wale beobachten konnten, die gerade an der Küste vorbeigeschwommen sind!

 

10. TAG
Heute sind wir nach SOLVANG gefahren, das ist ein dänisches Dorf mitten in Kalifornien! Es sah wirklich aus wie in Dänemark, aber richtig viel gab es dort nicht! Nach einem tollen Nachmittag mit viel Sonne, sind wir dann noch nach SANTA BARBARA weitergefahren und haben uns dort hauptsächlich den Strand und den alten Pier angeschaut. Vorsicht vor grossen Pelikanen; bei Nichtbeachtung landen sie sogar fast auf dem Kopf!

 

11. TAG
Von den ersten Tagen schon müde, waren die letzten eher ruhiger und daher sind wir auf dem Weg nach Los Angeles nur noch schnell bei Malibu vorbei gefahren und haben dort den Strand genossen. Dann sind wir wieder nach Hause gefahren.

 

12. TAG
UNIVERSAL STUDIOS!!!!!!!!!!!! Dank eines unserer Mitstudenten sind wir für $28 anstatt für $47 in die Studios gekommen. Das war wirklich spitze; es gibt mehrere Live – Shows und viele Attraktionen. Wir haben es auch tatsächlich geschafft alles anzuschauen. Man muss allerdings dazu sagen, dass wir dank Iris' Oma (die mit ihrem Stock unterwegs war) nie warten mussten und immer an den Schlangen vorbei gehen durften! Bei Möglichkeit bitte versuchen nachzumachen J . Zuerst zu den Shows: Waterworld ist ein Action-Spektakel mit Explosionen, Wasserverfolgungsjagden und vielen Überraschungen. Unbedingt anschauen! Planet Animal Live ist nicht so spektakulär; hier werden ein paar Tricks mit Tieren vorgestellt. Blues Brothers ist ein MUSS! Elwood & Jake Blues geben ein paar Lieder zum Besten – sehr gute Show. Vor allem der letzte Teil hat uns sehr gut gefallen, weil Jake die Sandi auf die Bühne gezerrt hat und sie dort mittanzen musste! Glücklicherweise hatte sie ein rotes Oberteil an, so dass man ihren roten Kopf nicht ganz so sehr gesehen hat! Spiderman the Musical war auch klasse. Die Geschichte von Spiderman wurde mit modernen Liedern und Tanzeinlagen gemixt. Dann gibt es noch viele Attraktionen wie z. B. The Mummy Returns, Terminator 2: 3D, E.T., Backdraft, Back to the future, die Studio Tour (das Allerbeste), Special Effects, die entweder Rides darstellen oder nur zum durchlaufen oder zuschauen sind. Studiogänger des Tages war Iris' Oma. Sie hat die Mumien zur Seite geboxt und ist überall drin gewesen, sogar in Terminator (im Gegensatz zu Erika und Sandi)!

 

ABFLUG 1
Am nächsten Tag ist meine Mutter wieder nach Hause geflogen und der Rest der Bande war shoppen und hat einen ruhigeren Tag genossen.

Ansonsten ist noch unser Ausflug nach DISNEYLAND erwähnenswert. Dank des bereits erwähnten Kumpels aus der Uni (der bei Disneyland gearbeitet hat) sind wir alle umsonst rein gekommen; cool oder?! Er hatte noch einen Freund mitgebracht, der sich sehr gut dort auskennt und unser Guide war! Neben vielen Achterbahnen, diversen Fahrten, Videopräsentationen und der Parade wird uns allen vermutlich am meisten folgendes in Erinnerung bleiben:

Screamin’ California, eine Achterbahn die aus dem Stand hammermässig beschleunigt

Water Rafting, vor allem weil die Iris so nass wurde, dass sie sich mitten im Park umziehen musste und das wohl sehr interessant war für einige Leute

Soarin’ California, ein spektakulärer „Flug“ über Kalifornien

Ferris Wheel, weil das kein normales Riesenrad war, sondern Gondeln hatte, die unglaublich geschaukelt haben und

die Kutschfahrt, weil damit ein Traum von Iris' Oma in Erfüllung ging.

Es war ein toller Tag, den nicht nur die Disneyfans unter uns genossen haben; und damit ein absolutes MUSS, wenn man in L.A. ist.

 

ABFLUG 2
Am 25. Januar sind nun auch Erika, Oma und Sandi abgeflogen. Zwei Tage später fing dann auch schon die Uni wieder an.


FAZIT
Unsere kleine Rundreise hat sich mehr als gelohnt; man sollte sich allerdings mehr Zeit dafür nehmen, als wir es konnten!

 


SHOWS, DIE WIR GESEHEN HABEN


Absolut erwähnenswert ist auch noch, daß wir zu insgesamt vier TV-Shows gegangen sind: "The King of Queens", "What I like about you" (mit Jennie Garth), "Everybody loves Raymond" und "The Tonight Show with Jay Leno". Die ersten drei sind sogenannte Sitcoms, also Comedy-Serien, die vor Publikum aufgenommen und dann etwa vier Wochen später im TV gezeigt werden. Die letzte Show ist wie der Name schon sagt eine Late Night Show, die am selben Tag gezeigt wird wie sie aufgenommen wird. Das Beste bei den ganzen Shows ist, daß man als Zuschauer keinen Cent Eintritt zahlen muss!!! Irgend jemand (der hier nicht namentlich genannt werden will) hat gesagt, daß wir auch hier in Deutschland zu irgendwelchen Serien zum zuschauen gehen könnten; da haben wir dann gesagt: "Ja schon, aber was bitte soll man sich in Deutschland anschauen, was auch nur im Entferntesten an die amerikanischen Shows herankommt???"

 

 

29.05.03: Abflug vom LAX um 19.00 Uhr Ortszeit.
30.05.03: Planmässige Ankunft in Stuttgart um 17.00 Uhr.  

 

 


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